Fundstücke aus Sandbostel
Eine wechselvolle Lagergeschichte

Ein Dokumentarfilm von Karla Sonntag; Bremen 2010, 30 Min.

TV-Ausstrahlung: 20.04.2011

Filminhalt:
Im Moor bei Bremervörde weist ein Schild auf einen besonderen Ort: „Gef. Lager Stalag X B Sandbostel“. Zwischen 1939 und 1945 werden in der Nähe dörflicher Idylle Hunderttausende von Soldaten aus der Sowjetunion und vielen anderen Ländern gefangen gehalten. Kurz vor Kriegsende kommen ca. 10.000 deportierte KZ-Insassen dazu. Nach dem Krieg werden die Baracken von 1952 – 1960 als Auffanglager für jugendliche DDR-Flüchtlinge genutzt. Teile, die noch nicht zerfallen sind, sollen zu einem Dokumentationszentrum werden. Wandinschriften und Zeichnungen müssen erhalten werden. Historiker recherchieren und Jugendliche bearbeiten das Gelände. Inzwischen gibt es sogar Fördergelder.
Die Arbeit im Jugendcamp zeigt, dass ungeliebte Geschichte in der Begegnung verschiedener Nationen aufbereitet wird und dass das auch noch Spaß macht.

Projektbeschreibung:
Die Idee entstand bei der Konfrontation mit dem Ort Sandbostel und der Lagerkirche durch ein künstlerisches Projekt, durch die Gespräche mit dem Historiker Claus Volland und der Entdeckung der Gedenkstätte. Die Beschäftigung mit dem Thema brachte immer neue Begegnungen, sowohl mit Zeitzeugen als auch Jugendlichen. Durch meine eigene Lebensgeschichte war mir das Thema nahe. Unterstützt wurde ich intensiv von der Künstlerin Elisabeth Elster, deren Bruder in Bremervörde als Lehrer tätig ist und sich auch für den Erhalt der Baracken als Denkmal und die Aufarbeitung dieser regionalen Geschichte eingesetzt hat. Dies ist ein weiteres Filmprojekt.

Der vorliegende Film eignet sich als Dokumentationsfilm für den Einsatz in Schulen Norddeutschlands, da hier viele Lager existieren und diese Tatsache erst jetzt ins Bewusstsein rückt.

Interviewpartner: Dr. Klaus Volland
Moderation & Schnittassistenz: Elisabeth Elster

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